17. und 18. Jahrhundert

Geschichte des Unitarismus und Universalismus
Verfasst von MMag. Ali Gronner

Das nächste Kapitel der Geschichte des Unitarismus wurde in England und seinen amerikanischen Kolonien geschrieben. Als wichtiges Bindeglied fungierten dabei die Niederlande, in denen viele verfolgte Socinianer aus Polen Zuflucht gefunden hatten - angezogen von dem liberalen religiösen Klima das dort herrschte und das sie ihrerseits noch verstärkten.

In England und auch in den spätern Vereinigten Staaten von Amerika brachen die dogmatischen Streitigkeiten des dritten, vierten und fünften Jahrhunderts quasi erneut aus. Die Auseinandersetzungen um die Göttlichkeit Christi flammten wieder auf und längst verschwunden geglaubte theologische Standpunkte feierten gleichsam Auferstehung. Alte Häresien erhoben ihr Haupt. Gerade kongregationalistische Gemeinden, die keine übergeordnete Lehrinstanz kannten, die disziplinierend hätte einschreiten können sowie nonkonformistische Gemeinden boten einen günstigen Nährboden für eine freie theologische Diskussion. 1690 brach die trinitarische Kontroverse sogar in der ehrwürdigen Church of England aus.

Das Leben der nichttrinitarischen Dissenters war nicht leicht. Bis zum Jahre 1813 stand die Leugnung der Trinität unter Strafandrohung.

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